Start der Geländearbeiten für neues Forschungsprojekt im Nationalpark Berchtesgaden
10/25/2024Im Rahmen einer Masterarbeit findet ein neues Forschungsprojekt im Nationalpark Berchtesgaden statt, das sich mit der holozänen Gletscherentwicklung des Blaueisgletschers und der Landschaftsentwicklung im Blaueistal befasst. Dafür starteten Anfang Oktober 2024 die ersten Geländearbeiten im Gletschervorfeld des Blaueisgletschers.
Der Blaueisgletscher ist einer der letzten vier in Deutschland verbleibenden Gletscher. Dabei ist das Blaueis der nördlichste Gletscher der Alpen. Dieser lawinenernährte Gletscher konnte bis heute wahrscheinlich nur aufgrund seiner nordexponierten Schattenlage bestehen, wird aber bald völlig verschwunden sein. Seit dem großflächigen Abschmelzen des Gletschers prägen Rutsch- und Sturzpozesse das gesamte Blaueistal und dessen Morphologie.
Bei den Geländearbeiten im Oktober wurden erstmalig Bodenchronosequenzen im Blaueistal angelegt und Bodenproben entnommen, die im Bodenkundlichen Labor analysiert werden. Dafür sollen neben den gängigen labortechnischen Analysen, auch die Tonminerale analysiert werden, die Aufschluss über das Alter der Böden geben sollen. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse sollen, neben absoluten C14-Datierungen die aufgeschlossenen Böden zur relativen Datierung der geomorphologischen Formationen hinzugezogen werden. Für die kommenden Geländearbeiten ab Frühjahr 2025 sind neben geoelektrischen Prospektionen die relative Datierung mittels Schmidt-Hammer geplant.