FluBig: Fluviale Biogeomorphologie über mehrere Skalen hinweg
Studienstandort:: Kirgistan, Zentralasien
Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit: 01.02.2024-31.01.2027
Kontakt: Florian Betz
Im Februar 2024 ist das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt "FluBig: fluvial biogeomorphology across multiple scales" gestartet. Gemeinsam mit Kolleg*innen vom Karlsruher Institut für Technologie und weiteren Kollegen aus verschiedenen europäischen und zentralasiatischen Institutionen wird das Earth Observation Research Cluster den Naryn-Fluss in Kirgisistan, einen noch frei fließenden Fluss, untersuchen, um besser zu verstehen, wie das Zusammenspiel von Vegetation und Hydromorphologie über eine Reihe von räumlichen und zeitlichen Skalen die Flusslandschaft prägt.
FluBig widmet sich speziell der Frage, wie kleinräumige Rückkopplungsmechanismen auf der Skala von Flusselementen oder hydraulischen Einheiten die Strukturen und Prozesse auf der Skala von geomorphologischen Einheiten, Flussabschnitten oder sogar des gesamten Flusskorridors beeinflussen und umgekehrt. Wir stützen uns auf eine innovative Kombination der biogeomorphologischen Sukzessionstheorie mit dem Konzept der Panarchie und untersuchen die adaptiven Zyklen und ihre Verknüpfungen auf diesen verschiedenen Skalen. Das Fallbeispiel ist der Naryn-Fluss in Kirgisistan. Dies ist ein noch frei fließender Fluss mit einer Länge von mehr als 600 km. Seine große Ausdehnung zusammen mit der hohen natürlichen Dynamik und der Vielfalt der Flusstypen entlang des Längsprofils machen diesen Fluss zu einer idealen Fallstudie für die Untersuchung biogeomorphologischer Wechselwirkungen.
Um die skalenübergreifende Analyse zu ermöglichen, kombinieren wir Feldmethoden zur Kartierung von Vegetationsmerkmalen und geomorphologischen Eigenschaften mit UAV-Daten und aktueller Satellitenfernerkundung, um Adaptive Cycles auf verschiedenen Skalen zu quantifizieren. Anschließend werden Panarchien für verschiedene Flusstypen im Naryn-Flusskorridor erstellt und interpretiert. Mit dieser Forschung wollen wir die Quantifizierung biogeomorphologischer Rückkopplungen in Flusskorridoren auf verschiedenen Skalen vorantreiben. Dies führt zu einem besseren Verständnis der komplexen Prozessregime, die die Grundlage für das Funktionieren von Flusskorridoren und die Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen bilden.