Tätigkeitsfelder im Berufsleben
Die Ausrichtung der Fernerkundung als Methodik zur Datenauswertung unterstreicht die Vielfältigkeit der Arbeitsfelder, in denen Absolventen mit einer Zusatzqualifikation im Bereich Fernerkundung tätig sein können. Eine fernerkundliche Ausbildung ist in den vielfältigsten „typisch geographischen“ Arbeitsfeldern von Vorteil und findet überall dort praktische Anwendung, wo der Umgang mit räumlich verorteten Daten eine Rolle spielt.
Tätigkeitsfelder finden sich daher heute unter anderem im Bereich der Planung - sowohl der öffentlichen Hand als auch im privatwirtschaftlichen Bereich (Orts-, Regional- und Landesplanung, Verkehrsplanung, internationale Behörden, Entwicklungshilfeorganisationen, Institutionen der Wirtschaftsförderung, betriebliche Standortplanung, Gutachterbüros und Planungsinstitute). Ein zweites Aufgabenfeld bietet sich in den Sparten Information und Dokumentation (Statistische Ämter des Bundes, der Länder und der Gemeinden). Als dritter Bereich können die Dienststellen und Einrichtungen des Umweltschutzes, der Wasserwirtschaftsverwaltungen, Energiewirtschaft, der Landschaftsplanung und -pflege sowie der Land- und Forstwirtschaft gesehen werden. Zunehmend entwickelt sich in der jüngeren Vergangenheit auch der Bereich Geoinformatik (Fernerkundung, Geomarketing, Geographische Informationssysteme) als ganz eigenständiges Arbeitsfeld für Geographen und Geographinnen.
Diesem Spektrum beruflicher Perspektiven trägt die inhaltliche Breite des Geographiestudiums Rechnung, in dessen Rahmen das Begleitfach Fernerkundung die Ausbildung im Umgang mit rechnergestützten Systemen und modernen Informationstechnologien abdeckt.
Als Stiftungslehrstuhl des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) besteht eine enge Kooperation mit dem Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) im Rahmen gemeinsamer Projekte und einem intensivem fachlichen Austausch. Als Student der Geographie mit dem Schwerpunkt Fernerkundung besteht die Möglichkeit, im Rahmen eines Praktikums am DFD Einblick in die Arbeitsabläufe und laufende Projektarbeit zu bekommen.
Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum (DFD)
Direktor: Prof. Dr. Stefan Dech
Das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) ist mit seinen sechs Organisationseinheiten an den Standorten Oberpfaffenhofen und Neustrelitz vertreten. In Oberpfaffenhofen befindet sich der Hauptsitz des DFD und der Sitz der Institutsleitung. Eine Forschungsgruppe ist am Lehrstuhl für Fernerkundung an der Universität Würzburg tätig. Das DFD befasst sich mit dem Empfang, der Archivierung, der Bereitstellung und der Nutzung der Daten. Neben den anwendungs-orientierten Forschungsaufgaben ist eine Kernkompetenz des DFD die Entwicklung und der operationelle Betrieb informationstechnischer Anlagen. Das DFD konzentriert sich auf die folgenden fachlichen Schwerpunkte:
- Empfang der Daten von Erdbeobachtungssatelliten. Hierfür betreibt das DFD nicht nur stationäre Antennenanlagen in Deutschland, sondern auch transportable Empfangssysteme, die weltweit auch Daten entlegener Regionen aufzeichnen.
- Langfristige Archivierung der Daten in der Nationalen Fernerkundungsdatenbibliothek. Die dort gespeicherten Daten können über das Internet abgefragt, bestellt und zum Teil direkt kopiert werden.
- Entwicklung neuer Methoden, Produkte und Services zur Gewinnung direkt nutzbarer Information aus Fernerkundungsdaten für den Umweltschutz- und planung, nachhaltige Entwicklung, Klima- und Atmosphärenforschung, zivile Sicherheit, sowie die Notfallkartierung bei Naturkatastrophen und im Kontext humanitärer Hilfsaktionen.
- Förderung der Nutzung der Daten durch Kooperation mit Partnern aus Wissenschaft, Behörden, Industrie und Politik.