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WGM68 - Werbeblatt
Museen erregen häufig das Interesse der Kulturwissenschaften, doch beschäftigen sich raumbezogene Fächer seltener mit ihnen. Die Zeit, in der sie großzügig aus öffentlichen Kassen aufgebaut und alimentiert wurden, scheint heute vorbei. Umso wichtiger ist nun die Erkenntnis, dass Museen ihre Produkte Kultur und Bildung an den Erwartungen der realen und potenziellen Besuchern überprüfen und aktiv vermarkten müssen.
Das Fränkische Freilandmuseum in der unterfränkischen Kleinstadt Fladungen mit der Darstellung bäuerlichen Bauens und Lebens ist ein gutes Beispiel für die notwendige Neuorientierung. Seit 1990 in peripherer Lage abseits der Verdichtungsräume in Betrieb und seit 1997/2001 durch die Museumseisenbahn nach Mellrichstadt ergänzt, betreibt es heute eine aktive Strategie der Vermarktung und der Besucherbindung, ohne den Bildungsauftrag aufzugeben.
Die vom Geographischen Institut der Universität Würzburg durchgeführte Marktanalyse mit Befragungen von Nicht-Besuchern, Museumsbesuchern und Fahrgästen des "Rhön-Zügles" wird in diesem Band vorgestellt und auf ihre Umsetzbarkeit in einem "Freilandmuseum zum Begreifen" geprüft. Weitere Beiträge der 15 Autoren aus Verwaltung und verschiedenen Fachgebieten analysieren die Geschichte der Freilicht- und heimatgeschichtlichen Museen, ihre Bedeutung und Potenziale als außerschulische Lernorte und die dazu gehörige Kulturlandschaftsgestaltung. Einführende Artikel präsentieren den Standort Fladungen, das Streutal und den Landkreis Rhön-Grabfeld.
Neben den regionalen Informationen ist der Band als Einführung in die Situation und die Vermarktungsmöglichkeiten von Museen von allgemeinem Interesse für Kultur-, Raum- und Verwaltungswissenschaften.